Nordlichter sind eines der schönsten Naturphänomene, die wir hier im Norden beobachten können. Damit Du die Erinnerung festhalten kannst, habe ich Dir im Folgenden eine kurze Anleitung zusammengeschrieben. Darin erkläre ich kurz und bündig, worauf Du bei Nordlicht-Fotos achten solltest und wie Du erfolgreich eigene Fotos von Nordlichtern in Island machen kannst.
/Bild/ inkl. Angaben zu Blende, Belihtungszeit etc
1. Informier Dich über die Nordlichterwahrscheinlichkeit zu Deiner Reisezeit
Bevor Du losfliegst, solltest Du Dich informieren, ob zu Deiner Reisezeit überhaupt Nordlichter zu sehen sind. Im Sommer geht die Wahrscheinlichkeit gegen Null. Das liegt daran, dass die Tage im Sommer sehr kurz sind. Island liegt so weit nördlich, dass die Sonne im Juni eine Woche gar nicht untergeht.
Von September bis März hast Du die besten Chancen Nordlichter zu sehen.
2. Bring eine gute Kamera mit
Du möchtest die Nordlichter fotografieren? Gut, dann lass Dein Handy in der Tasche. Ich hab bisher noch kein Handy gefunden, mit dem Du Fotos von Nordlichtern machen kannst.
Du benötigst eine Kamera, die mit kleiner Blende und langer Belichtungszeit arbeiten kann. Das kann zum Beispiel jede Spiegelreflexkamera heutzutage.
3. Nimm unbedingt ein Stativ mit
Wie eben schon angesprochen, musst Du die Fotos lange belichten. Und mit lange meine ich 15-30 Sekunden. Das ist völlig unmöglich aus der Hand zu schießen, wenn Du auf unverwackelte Bilder Wert legst!
Entweder legst Du Deine Kamera dann irgendwo ab (auf dem Autodach oder dem Boden), so wie ich das machen musste, weil ich mein Stativ zu Hause gelassen habe oder Du machst Dir vorher genug Gedanken und nimmst ein Stativ mit. Ob das ein großes Stativ ist, dass Du bist auf 2m ausfahren kannst oder ein kleiner Gorilla-Arm sei Dir überlassen.
4. Informier Dich über Deine Kamera
Wenn Du Dich nicht so super mit Fotografie auskennst und die Bilder im Urlaub eigentlich nur im Automatik-Modus geknipst hast, solltest Du Dich über Deine Kamera informieren. Im Automatik-Modus wirst Du die Nordlichter nämlich nicht so schön fotografieren können.
Blende und Belichtungszeit musst Du selber einstellen und dazu solltest Du Grundlegendes zu Deiner Kamera und der Fotografie verstanden haben. Ich bin selber kein professioneller Fotograf, deshalb hier nur sehr kurz ein paar Tipps:
- Die Blende muss weit geöffnet werden (die Blendenzahl wird kleiner, je weiter die Blende geöffnet ist)
- Die Belichtungszeit sollte sehr lang sein (15-30 Sekunden)
- Und halt Deine Kamera ruhig!
Wenn Du Dir unsicher bist, dann plane einfach genug Zeit ein, ein wenig an den Einstellungen zu spielen. Dann kriegst Du den Dreh auch raus.
5. Informier Dich über die Wettervorhersage
Den Punkt hatten wir so ähnlich schon an erster Stelle, ich weiß. Da sich das Wetter aber in kurzer Zeit stark verändern kann, rate ich Dir, Dich vor Ort über die Wettervorhersage zu informieren.
Auf dieser Website (http://en.vedur.is/weather/forecasts/aurora/) kannst Du sehr genau sehen, an welchen Stellen Islands Du zur Zeit die Nordlichter sehen kannst. Dabei ist zu beachten, dass dunkelgrün bedeutet, dass Du sie NICHT sehen kannst. Mach nicht den gleichen Fehler wie ich und denk “Je grüner, desto Nordlichter”. Das ist nämlich falsch.
6. Zieh dich warm an
In Island ist es kälter als hier in Deutschland. Die sommerliche Höchsttemperatur liegt bei ca. 15 Grad. … Die höchste Temperatur im Sommer! Und Du wirst ja wahrscheinlich im Herbst oder Winter fahren, wenn Du Nordlichter sehen möchtest. Als wir da waren, sind die Autos nachts eingefroren und mussten morgens freigekratzt werden.
Also Thermounterwäsche, Mütze, Schal, dicke Jacke … Damit tust Du Dir einen großen Gefallen. Im Idealfall hast Du auch eine wärmende Suppe oder einen Tee dabei.
7. Such Dir einen dunklen Platz
Das sollte in Island generell nicht schwierig sein. In Reykjavik könntest Du natürlich Schwierigkeiten bekommen, sollte die Lichtverschmutzung zu groß sein. Aber auch da können Nordlichter gesehen werden. Im Rest Islands ist es sehr einfach einen dunklen Platz zu finden. Und selbst wenn in der Nähe ein Haus mit Beleuchtung steht, kannst Du die Nordlichter nicht nur fotografieren, sondern auch sehen.
8. Sei nicht enttäuscht
Ich meinte das nämlich genau so “nicht nur fotografieren, sondern auch sehen”. Es ist so, dass die Nordlichter in der Realität überhaupt nicht so stark leuchten, wie auf allen Fotos und Postkarten, die Du wahrscheinlich gesehen hast. Klar leuchten sie, aber Deine Kamera wird das Grün (oder Rot oder Lila) deutlich verstärken.
Als wir zum ersten Mal Nordlichter gesehen haben, waren wir uns anfangs gar nicht sicher, ob das eine Wolke oder doch ein Nordlicht ist. Der Fairness halber muss man aber dazu sagen, dass wir gerade aus einem hell erleuchteten Haus gekommen sind und unsere Augen sich erst noch an die Dunkelheit gewöhnen mussten.
Habt Ihr Fotos von Nordlichtern gemacht? Rein damit in die Kommentare. Ich freu mich!
Eure
Jenny